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Kia Europe partners start-up encore from Deutsche Bahn Group for second life battery energy storage systems

Old EV batteries from Kia vehicles dismantled to modular level and reassembled to form scalable battery energy storage systems. Written by Express Mobility Desk

Disposal of EV batteries and the plans for their reuse continue to be one of the key areas of focus even as the world marches forth in its EV adoption drive to cut down emission globally. In a bid to address this, Kia Europe has confirmed plans to re-use former electric vehicle (EV) batteries in ’Second Life’ battery energy storage systems as part of its global strategic focus on sustainability.

Kia Europe will be partnering with encore, a corporate start-up from Deutsche Bahn (DB Bahnbau Gruppe) for this purpose. This start-up receives EV battery packs from across Europe to build and distribute second life battery energy storage systems. EV battery packs are dismantled to battery module level and subjected to detailed diagnostic testing, with suitable modules then either used for new battery energy storage systems or recycled depending on their remaining capacity.

The two companies have unveiled a prototype battery storage facility at EUREF-Campus in Berlin, made entirely from reused Kia Soul EV battery modules.

encore | DB already operates a battery take-back service across Europe for the creation of Second Life battery energy storage systems, facilitated by the comprehensive infrastructure available within the Deutsche Bahn Group. The Europe-wide transport of the batteries and new energy storage units is primarily handled by the logistics subsidiary DB Schenker as well as DB Cargo.

Jason Jeong, President at Kia Europe commented: “With our success in the electrification of Kia models, we also take responsibility for the batteries beyond their lifetime in the car. The pioneering partnership between Kia and encore | DB shows that we regard batteries as a valuable resource in terms of a sustainable circular economy.”

First prototype project launched
In August, Kia Europe and encore | DB jointly revealed their first battery energy storage system at the EUREF-Campus in Berlin, where it functions as part of the Micro Smart Grid, a power grid in which different energy sources, consumers and storage systems are linked intelligently. The aim is to reduce reliance on the grid through predictable energy flows and increase the share of renewable energy use across the campus.

Berthold Huber, Member of the Management Board of Deutsche Bahn for Infrastructure added that, “Our new second-life battery banks offer a solution that is also sustainable. And that makes it an attractive option for any industry.”

The process
In order to build the battery energy storage system, encore | DB collects, dismantles, analyses and then repurposes or recycles the EV batteries. For the battery energy storage system at the EUREF-Campus, used Kia Soul EV battery packs were collected from Kia dealers and transported to encore | DB’s dismantling partner, DellCon, via Deutsche Bahn’s logistical network to ensure sustainable and safe transport. The packs were then dismantled to modular level for state-of-the-art diagnostic testing to assess battery state of health.

The unit at the at the EUREF-Campus is comprised of 24 battery modules in total arranged over three racks; each module made up of 14 double cells. A novel power conversion system with an integrated battery management system (BMS) specifically developed by STABL Energy compensates for the varying states of health between the battery modules by performing passive or active voltage balancing where needed. The prototype unit will provide 72 kWh of usable power to support ‘timeshifting’ – storing solar power for later use – and other applications across inno2grids zeeMobase (zero emission mobility base) at the EUREF-Campus.

Mehr lesen unter URL: https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/reilingen_artikel,-reilingen-hockenheimer-firma-spendiert-batterien-ein-zweites-leben-_arid,1909827.html

Bild: (v.l.n.r.) Tayfun Tok, Markus Dellori, Dr. Andre Baumann, Nicole Jung-Dellori

Hockenheimer Firma spendiert Batterien ein zweites Leben

Tayfun Tok (v. l.), Markus Dellori, Dr. Andre Baumann und Nicole Jung-Dellori am Produktionsstandort des innovativen Betriebs in Reilingen. Der Sitz des Unternehmens ist in Hockenheim. © ROTTER

Der Wandel der Automobilindustrie von Verbrennern zu batteriebetriebenen Autos ist in Zeiten der Klimakrise ein wichtiges Thema. Doch was passiert mit den gebrauchten Batterien, wenn sie für ein E-Auto nicht mehr nutzbar sind? Diese Frage stellte sich Markus Dellori schon vor einigen Jahren und gründete zusammen mit seiner Frau Nicole Jung-Dellori die Firma DellCon. Auf Einladung des Ehepaares…

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Was passiert mit alten E-Auto-Akkus? Recyceln, schreddern, zweckentfremden

Was passiert eigentlich mit alten E-Auto-Akkus? Sind sie ein Umweltproblem oder gibt es ein Second Life für die Lithium-Ionen-Battieren? Es gibt diverse Ansätze, teils schon sehr konkret. So kommen die Batterien bereits in einem sehr bekannten Fußballstadion zum Einsatz. Aber auch für Wohnhäuser gibt es eine fertige Lösung.

E-Mobilität ist endlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Der Verkauf von Elektroautos und Plug-In-Hybriden stieg innerhalb der vergangenen zwei Jahre rasant an. Mehrere Autohersteller, darunter auch Audi und Porsche, haben mittlerweile angekündigt ihre Flotte schon ab 2030 hauptsächlich auf batteriebetriebene Fahrzeuge auszurichten. Klingt alles in allem so, als würden wir uns also endlich in eine umweltfreundlichere Zukunft bewegen, oder?

Grundsätzlich ist die Antwort darauf natürlich ja. Allerdings bringt ein erhöhtes Aufkommen an Elektrofahrzeugen auch neue umwelttechnische Herausforderungen. Zum einen ist da natürlich die Stromgewinnung: Solange Strom in Deutschland hauptsächlich aus nicht-erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird, kann das Auto selbst so grün sein, wie es will, und es würde dennoch eine Mehrbelastung für die Umwelt entstehen. Auf die Energiewende haben Sie als Verbraucher zwar großen Einfluss, letztlich ist dies jedoch auch ein politisches Problem.

Ein Problem, das aber auch vor allem Verbraucher und Autohersteller beschäftigen sollte: Was passiert mit dem Herzstück der E-Autos, nachdem sie ausgedient haben? Theoretisch kann und sollte man diese recyclen: Eine Lithium-Ionen-Batterie enthält viele endliche Rohstoffe wie Nickel, Kobalt und eben Lithium. Allerdings ist das Auseinandernehmen und Trennen der Rohstoffe ein komplexer und aufwendiger Prozess, für den zudem viel Energie aufgewendet werden muss. Ökonomisch gesehen, lohnt sich der Aufwand für die Hersteller kaum. Es ist leichter für Hersteller, diese Rohstoffe einfach neu einzukaufen. Das ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch ethisch fragwürdig: Häufig werden die Materialien in Minen ärmerer Länder wie dem Kongo gefördert. Ein Prozess, bei dem Länder wegen ihrer Ressourcen ausgebeutet werden und Kinderarbeit häufig an der Tagesordnung ist. Gleichzeitig werden die Batterien, die ausgedient haben mangelhaft auf Wertstoffhöfen zwischengelagert. Aufgrund der besonderen Beschaffenheit der Batterien kann eine unsachgemäße Lagerung durchaus gefährlich sein. Es gibt sogar Unternehmen, die sich aufgrund der Gefahren ausschließlich dem Abtransport und dem Auseinandernehmen defekter Batterien widmen, wie beispielsweise das Hockenheimer Unternehmen Dellcon.

Auch hier besteht seitens der Politik Handlungsbedarf: Die aktuelle EU-Richtlinie zur Entsorgung und Weiterverarbeitung von Batterien und  Akkus stammt aus dem Jahr 2006. Logischerweise war damals noch nicht zu ermessen, wie viel Tragweite das Thema heute inne haben wird. Eine neue Richtlinie ist in Arbeit.

Alte E-Auto-Akkus als Stromspeicher fürs Haus

Glücklicherweise wächst der Markt für Anbieter, die Batterien recyclen oder ihnen ein zweites Leben schenken, jetzt schon. Einen interessanten Ansatz bietet zum Beispiel das Aachener Start-up Voltfang. Elektroautobatterien des Tesla Model S und BMW i3 bekommen hier ein zweites Leben – als Hausspeicher und Power Bank fürs Eigenheim. Die Idee ist nicht neu, Voltfang will sie aber kommerzialisieren. Noch befindet sich der Generator, mit Namen ebenfalls schlicht „Voltfang“, allerdings noch in der Testphase. Erst ab Mai 2021 soll mit der Produktion begonnen werden. Die Anschaffungskosten sind mit 7.000 Euro nicht gerade niedrig und ob die Autobatterie tatsächlich schon komplett autark über längere Zeit ein ganzes Haus mit Strom versorgen kann, ist fraglich. Trotzdem ist der Gedanke einer Zweitverwertung löblich und als Ausgangspunkt für weitere Forschung interessant.

Autohersteller: Diese Recycling-Pläne haben sie

Tatsächlich haben auch manche Autobauer die Chance erkannt, die Batterien bieten, die ihre Ladekapazität fürs Elektrofahrzeug nicht mehr erreichen. Renault und Nissan haben bereits Kooperationsverträge für die Weiterverwendung ihrer Batterien abgeschlossen, wobei Nissan bereits vor Jahren ausrangierte Batteriepakete nach Amsterdam gebracht hat, wo 148 ehemalige Leaf-Akkus in der Amsterdam Arena drei Megawatt Strom speichern, der von 4.200 Solarmodulen auf dem Dach des Fußballstadions, in dem der bekannte Fußballclub Ajax Amsterdam seine Heimspiele austrägt, erzeugt wird. Ein ähnliches Konstrukt verrichtet beim Beddington Cricket Club in Großbritannien seinen Dienst.

Der Komponenten-Bereich von Volkswagen hat am Standort in Salzgitter vor kurzem eine erste Anlage für das Recycling von Hochvoltbatterien eröffnet, die aus Autos stammen. Ziel ist die industrialisierte Rückgewinnung wertvoller Rohmaterialien wie Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt i einem geschlossenen Kreislauf sowie von Aluminium, Kupfer und Kunststoff mit einer Wiederverwertungs-Quote von perspektivisch mehr als 90 Prozent. Jedoch werden hierbei nur Batterien recycelt, die nicht mehr anderweitig verwendet werden können. Davor wurde analysiert, ob die Batterie noch leistungsstark genug ist, um zum Beispiel ein zweites Leben in mobilen Energiespeichern wie der flexiblen Schnellladesäule oder dem mobilen Laderoboter zu erhalten. Größere Mengen von Batterie-Rückläufer werden dabei jedoch frühestens Ende der 2020er Jahre erwartet. Mit der Pilotanlage will man darauf jedoch vorbereitet sein und entsprechende Erfahrungen sammeln. In einem ersten Schritt ist die Salzgitter-Anlage darauf ausgelegt, bis zu 3.600 Batteriesysteme im Jahr zu recyceln – das entsprächen rund 1.500 Tonnen Material. Wird die Nachfrage größer, kann das System skaliert werden.

Mercedes hat nach eigenen Angaben bereits drei Speicher, die aus Automotive-Akkus bestehen, mit einer Gesamtenergie von 40 Megawattstunden in die deutsche Stromversorgung integriert. Der schwäbische Autobauer geht davon aus, dass die Automobil-Akkus in ihrem zweiten Leben noch zehn weitere Jahre als Energiespeicher wirtschaftlich genutzt werden können.

Der Energieanbieter EnBW arbeitet zusammen mit Audi an der Entwicklung stationärer Speicher, die Strom der eigenen Wind- und Photovoltaik-Parks in Phasen eines Energie-Überangebots zwischenlagern und das Netz stützen. Als Herzstück der Speicher dienen ausgemusterte Batterien aus Elektroautos von Audi. Die „Second Life-Batterien“ verfügen selbst am Ende des Fahrzeuglebens noch über eine hohe Kapazität und eignen sich daher für den Einsatz in stationären Speichern. Um Erfahrungen zu sammeln, planen EnBW und Audi auf dem Betriebsgelände des Heizkraftwerks in Heilbronn einen Referenzspeicher, der technisches und prozessuales Vorbild für weitere Anlagen im kommerziellen Betrieb sein soll.

Schreddern als alternative Methode zur Batterieentsorgung

Da das Elektroauto aber noch in den Kinderschuhen steckt und eine Lithium-Ionen-Batterie eine durchschnittliche Lebensdauer von 15 Jahren besitzt, scheinen sich viele andere Hersteller die Frage „Was passiert danach?“ bisher nicht gestellt zu haben. Langfristig wäre es wohl gut hier komplett umzudenken: Um einen nachvollziehbaren Kreislauf zu bilden, könnten Hersteller beispielsweise künftig die Batterie nur vermieten. Die Batterie würde dann automatisch zum Hersteller zurückkehren, der dann die Verantwortung für Recycling oder Umrüstung für ein Second-Life trägt. Eine weniger aufwendigere Methode zum Recycling könnte dies auch für Hersteller attraktiv machen. Nach alternativen Methoden wird hier bereits fieberhaft gesucht. Eine potentielle Möglichkeit: Schreddern. Das niedersächsische Unternehmen Duesenfeld hat hierzu eine Methode entwickelt. Die  Zugabe von Stickstoff soll Entflammung der Materialien verhindern und den Abtransport des Elektrolyts ermöglichen. Anschließend wird dann das Mahlgut nach Rohstoffen getrennt.

Auch andere Methoden, um das Recycling effektiver und effizienter zu machen werden momentan geprüft. Denn eines ist klar: Um dem grünen Versprechen der E-Mobilität gerecht zu werden, müssen wir schon jetzt Lösung kreieren, bevor die Probleme über uns bald zuhauf hineinbrechen.

Dieser Artikel wurde verfasst von Maximilian Kaiser, Wolfgang Gomoll, Stefan Grundhoff

Das Original zu diesem Beitrag „Was passiert mit alten E-Auto-Akkus? Recyceln, schreddern, zweckentfremden“ stammt von EFAHRER.com.

URL: https://www.focus.de/auto/elektroauto/news/was-passiert-mit-alten-e-auto-akkus-recyceln-schreddern-zweckentfremden_id_13064133.html

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Wiederverwendung von alten E-Auto-Akkus: Stadionbeleuchtung, Haus-Stromspeicher

Das Unternehmen Düsenfeld ist auf die Entsorgung von Lithium-Ionen-Batterien spezialisiert.

Was passiert mit den alten Akkus aus Elektroautos? Die Ansätze und Ideen gehen von recyceln über schreddern bis hin zur Wiederverwendung an ganz anderer Stelle, beispielsweise, um ein Fußballstadion zu erleuchten. 

Der Verkauf von Elektroautos und Plug-In-Hybriden stieg innerhalb der vergangenen zwei Jahre rasant an. Mehrere Autohersteller, darunter auch Audi und Porsche, haben mittlerweile angekündigt ihre Flotte schon ab 2030 hauptsächlich auf batteriebetriebene Fahrzeuge auszurichten. Klingt alles in allem so, als würden wir uns also endlich in eine umweltfreundlichere Zukunft bewegen, oder?

Grundsätzlich ist die Antwort darauf natürlich ja. Allerdings bringt ein erhöhtes Aufkommen an Elektrofahrzeugen auch neue umwelttechnische Herausforderungen. Auch wenn es an sehr vielen Ladestationen schon Ökostrom zum tanken gibt, ist speziell in Deutschland die Stromerzeugung heute noch keinesfalls komplett grün. Auf die Energiewende haben Sie als Verbraucher zwar großen Einfluss, letztlich ist dies jedoch auch ein politisches Problem.

Ein Problem, das aber auch vor allem Verbraucher und Autohersteller beschäftigen sollte: Was passiert mit dem Herzstück der E-Autos, nachdem sie ausgedient haben? Theoretisch kann und sollte man diese recyclen: Eine Lithium-Ionen-Batterie enthält viele endliche Rohstoffe wie Nickel, Kobalt und eben Lithium. Allerdings ist das Auseinandernehmen und Trennen der Rohstoffe ein komplexer und aufwendiger Prozess, für den zudem viel Energie aufgewendet werden muss. Ökonomisch gesehen, lohnt sich der Aufwand für die Hersteller kaum. Es ist leichter für Hersteller, diese Rohstoffe einfach neu einzukaufen. Es gibt sogar Unternehmen, die sich aufgrund der besonderen Herausforderungen der E-Auto-Batterien ausschließlich dem Abtransport und dem Auseinandernehmen defekter Batterien widmen, wie beispielsweise das Hockenheimer Unternehmen Dellcon.

Auch hier besteht seitens der Politik Handlungsbedarf: Die aktuelle EU-Richtlinie zur Entsorgung und Weiterverarbeitung von Batterien und  Akkus stammt aus dem Jahr 2006. Logischerweise war damals noch nicht zu ermessen, wie viel Tragweite das Thema heute inne haben wird. Eine neue Richtlinie ist in Arbeit.

Alte E-Auto-Akkus als Stromspeicher fürs Haus

Glücklicherweise wächst der Markt für Anbieter, die Batterien recyclen oder ihnen ein zweites Leben schenken, jetzt schon. Einen interessanten Ansatz bietet zum Beispiel das Aachener Start-up Voltfang. Elektroautobatterien des Tesla Model S und BMW i3 bekommen hier ein zweites Leben – als Hausspeicher und Power Bank fürs Eigenheim. Die Idee ist nicht neu, Voltfang will sie aber kommerzialisieren. Noch befindet sich der Generator, mit Namen ebenfalls schlicht „Voltfang“, allerdings noch in der Testphase. Erst ab Mai 2021 soll mit der Produktion begonnen werden. Die Anschaffungskosten sind mit 7.000 Euro nicht gerade niedrig und ob die Autobatterie tatsächlich schon komplett autark über längere Zeit ein ganzes Haus mit Strom versorgen kann, ist fraglich. Trotzdem ist der Gedanke einer Zweitverwertung löblich und als Ausgangspunkt für weitere Forschung interessant.

Autohersteller: Diese Recycling-Pläne haben sie

Tatsächlich haben auch manche Autobauer die Chance erkannt, die Batterien bieten, die ihre Ladungskapazität fürs Elektrofahrzeug nicht mehr erreichen. Renault und Nissan haben bereits Kooperationsverträge für die Weiterverwendung ihrer Batterien abgeschlossen, wobei Nissan bereits vor Jahren ausrangierte Batteriepakete nach Amsterdam gebracht hat, wo 148 ehemalige Leaf-Akkus in der Amsterdam Arena drei Megawatt Strom speichern, der von 4.200 Solarmodulen auf dem Dach des Fußballstadions, in dem der bekannte Fußballclub Ajax Amsterdam seine Heimspiele austrägt, erzeugt wird. Ein ähnliches Konstrukt verrichtet beim Beddington Cricket Club in Großbritannien seinen Dienst.

Der Komponenten-Bereich von Volkswagen hat am Standort in Salzgitter vor kurzem eine erste Anlage für das Recycling von Hochvoltbatterien eröffnet, die aus Autos stammen. Ziel ist die industrialisierte Rückgewinnung wertvoller Rohmaterialien wie Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt i einem geschlossenen Kreislauf sowie von Aluminium, Kupfer und Kunststoff mit einer Wiederverwertungs-Quote von perspektivisch mehr als 90 Prozent. Jedoch werden hierbei nur Batterien recycelt, die nicht mehr anderweitig verwendet werden können. Davor wurde analysiert, ob die Batterie noch leistungsstark genug ist, um zum Beispiel ein zweites Leben in mobilen Energiespeichern wie der flexiblen Schnellladesäule oder dem mobilen Laderoboter zu erhalten. Größere Mengen von Batterie-Rückläufer werden dabei jedoch frühestens Ende der 2020er Jahre erwartet. Mit der Pilotanlage will man darauf jedoch vorbereitet sein und entsprechende Erfahrungen sammeln. In einem ersten Schritt ist die Salzgitter-Anlage darauf ausgelegt, bis zu 3.600 Batteriesysteme im Jahr zu recyceln – das entsprächen rund 1.500 Tonnen Material. Wird die Nachfrage größer, kann das System skaliert werden.

Mercedes hat nach eigenen Angaben bereits drei Speicher, die aus Automotive-Akkus bestehen, mit einer Gesamtenergie von 40 Megawattstunden in die deutsche Stromversorgung integriert. Der schwäbische Autobauer geht davon aus, dass die Automobil-Akkus in ihrem zweiten Leben noch zehn weitere Jahre als Energiespeicher wirtschaftlich genutzt werden können.

Der Energieanbieter EnBW arbeitet zusammen mit Audi an der Entwicklung stationärer Speicher, die Strom der eigenen Wind- und Photovoltaik-Parks in Phasen eines Energie-Überangebots zwischenlagern und das Netz stützen. Als Herzstück der Speicher dienen ausgemusterte Batterien aus Elektroautos von Audi. Die „Second Life-Batterien“ verfügen selbst am Ende des Fahrzeuglebens noch über eine hohe Kapazität und eignen sich daher für den Einsatz in stationären Speichern. Um Erfahrungen zu sammeln, planen EnBW und Audi auf dem Betriebsgelände des Heizkraftwerks in Heilbronn einen Referenzspeicher, der technisches und prozessuales Vorbild für weitere Anlagen im kommerziellen Betrieb sein soll.

Schreddern als alternative Methode zur Batterieentsorgung

Im Vergleich zum Verbrenner ist die genaue Lebensdauer eines Elektroautos schwerer bestimmbar. Auch wenn eine Batterie die notwendige Ladekapazität nicht mehr erreicht, sind Auto und Akku nicht zwangsweise am Ende: Einzelne defekte oder leistungsschwache Zellen und Zellpakete können ausgetauscht werden. Das ist deutlich günstiger, als gleich die komplette Batterie zu tauschen. Allerdings benötigen Mechaniker hierfür ein besonderes Fachwissen sowie spezielle Software.

Früher oder später müssen sich die Hersteller aber eine Antwort auf die Frage „Was passiert danach?“ finden. Langfristig wäre es wohl gut hier komplett umzudenken: Um einen nachvollziehbaren Kreislauf zu bilden, könnten Hersteller beispielsweise künftig die Batterie nur vermieten. Die Batterie würde dann automatisch zum Hersteller zurückkehren, der dann die Verantwortung für Recycling oder Umrüstung für ein Second-Life trägt. Eine weniger aufwendigere Methode zum Recycling könnte dies auch für Hersteller attraktiv machen. Nach alternativen Methoden wird hier bereits fieberhaft gesucht. Eine potentielle Möglichkeit: Schreddern. Das niedersächsische Unternehmen Duesenfeld hat hierzu eine Methode entwickelt. Die  Zugabe von Stickstoff soll Entflammung der Materialien verhindern und den Abtransport des Elektrolyts ermöglichen. Anschließend wird dann das Mahlgut nach Rohstoffen getrennt.

Auch andere Methoden, um das Recycling effektiver und effizienter zu machen werden momentan geprüft. Denn eines ist klar: Um dem grünen Versprechen der E-Mobilität gerecht zu werden, müssen wir schon jetzt Lösung kreieren, bevor die Probleme über uns bald zuhauf hineinbrechen.

URL: https://efahrer.chip.de/news/wiederverwendung-von-alten-e-auto-akkus-stadionbeleuchtung-haus-stromspeicher_104330

Elektroauto-news

Experte: Korrekter Umgang mit defekten Lithium-Ionen-Akkus ist eine Herausforderung

Lithium-Ionen-Akkus sind stets Gesprächsthema, wenn es darum geht wie viel weiter ein E-Auto noch fahren soll. Doch was passiert mit Akkus, welche ausgedient haben, da sie defekt sind? Hierzu haben wir uns mit Markus Dellori von der Firma DellCon unterhalten. Dieser widmet sich mit seinem Unternehmen der fachgerechten Entsorgung von Elektroauto-Akkus und/ oder der Weiterverwendung der wertvollen Rohstoffe durch Recycling.

Hallo Herr Dellori, stellen Sie doch gerne in wenigen Worten ihr Unternehmen DellCon vor. Insbesondere in Hinblick auf die Arbeit mit defekten Lithium-Ionen-Akkus.

Unser Unternehmen hat sich auf den Transport von Lithium-Ionen-Batterien aus dem Segment der E-Mobilität sowie Speichermedien von erneuerbaren Energien spezialisiert. Eine ganz besondere Herausforderungen stellen die Batteriesysteme von E-Autos dar.

Die Batterien unterliegen den gesetzlichen Transportbestimmungen des ADR, da diese als Gefahrgut der Klasse 9 eingestuft sind. Ein Batterietransport ist somit immer auch ein Gefahrguttransport. Ein solcher Transport erfordert die Einhaltung besonderer Vorschriften und muss erhöhten Sicherheitsstandards gerecht werden. Hinzu kommen diverse Sondervorschriften in Bezug auf die am Transport beteiligten Personen. Hierzu gehört der Versender, der Verpacker, der Verlader der Beförderer usw.

Die Firma DellCon versteht sich als All-Round Dienstleister, der sich um die Einhaltung aller behördlichen Auflagen, Genehmigungen, Transport- und Entsorgungsnachweise kümmert.
Unser Personal ist hochqualifiziert im Umgang mit defekten und auch kritisch defekten Batteriesystemen. Bei diesen Transporten sind die Verpackungs- und Transportbestimmungen restriktiv geregelt und diese können nur mit Spezialequipment durchgeführt werden. Aus diesem Grund übernehmen wir das Verpacken und korrekte labeln der defekten Batterien beim Kunden vor Ort.

Bei Bedarf haben wir Kühlfahrzeuge im Einsatz um die neuen Batterien unter optimalen Bedingungen zu transportieren. Diese sind auch dann im Einsatz, wenn es sich um kritisch defekte Batterien handelt, da durch unsere besondere Tiefkühltechnik das Risiko eines Thermal Runaway drastisch minimiert werden kann. Durch den Einsatz von Tracking- und Trackingsystemen sind unsere Transporte unter ständiger Kontrolle.

Gefahrgut- und Abfallrecht spielen bei Ihrer täglichen Arbeit eine entscheidende Rolle. Dies bedeutet, nicht jeder darf Ihrer Arbeit nachgehen. Können Sie dies ein wenig erläutern?

Sobald die Batterien als gebraucht oder defekt deklariert sind, sind diese neben dem Gefahrgut (ADR) zusätzlich nach den Vorschriften des Abfallrechts zu behandeln. Um innerhalb Deutschlands diese Transporte Bundesländerübergreifend durchführen zu dürfen ist es erforderlich, dass das Transportunternehmen zusätzlich die Qualifikation zum zertifizierten Entsorgungsfachbetrieb nachweisen kann. Ein solcher Betrieb unterliegt der ständigen Überwachung der Akkreditierungsstelle und der Abfallbehörde.

Hierzu sind Betriebstagebücher zu führen und die Transporte bei der ZKS Abfall anzumelden und über das elektronische Nachweisverfahren abzuwickeln. Wenn ein Kunde darüber keine Kenntnis hat, und die defekten Batterien einem Transporteur übergibt, der nicht über diese erforderliche Erlaubnis verfügt, so begeht nicht nur das Transportunternehmen, sondern auch der Auftraggeber einen Gesetzesverstoß. Der Vorwurf der illegalen Abfallentsorgung ist keine Ordnungswidrigkeit, sondern eine Straftat und hat entsprechende Konsequenzen. Dies kann unter Umständen zu hohen Geldstrafen und zum Betriebsverbot führen. Besonders dann, wenn es sich um gefährlichen Abfall handelt. Hierzu beraten wir unsere Kunden ausführlich und sorgen mit unserer Expertise dafür, dass alle gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden.

Die Firma DellCon bietet somit ein Gesamtkonzept Logistik und kümmert sich um die fachgerechte Entsorgung von defekten Akkus. Wie läuft das im Detail ab, worauf muss hierbei geachtet werden? Können sie eine typischen Ablauf eines solchen Transport- und Entsorgungsauftrages beschreiben?

Nachdem der Kunde Kontakt mit uns aufgenommen hat gilt es spezielle Parameter des Auftrages abzuklären. Handelt es sich eine Batterie welche bereits auf dem Markt in einem E-Fahrzeug verbaut wurde, so gehört zu den Transportpapieren die UN-Prüfzusammenfassung 38.3. Aus diesem Dokument gehen wichtige Informationen wie der Hersteller, Energiewerte, Zellchemie und Zelldesign hervor. Zudem wird bestätigt, dass der Batterietyp verschiedene Test bestanden hat.

Zusätzlich zu diesem Dokument wird eine Beurteilung über den aktuellen Zustand der Batterie benötigt. Die muss von einem Sachkundigen ausgefüllt und unterschrieben werden. Wird in einem solchen Dokument eine Batterie als kritisch defekt deklariert, ist dies somit nicht transportsicher und kann nur unter Verwendung von speziellen dafür zugelassen Transportbehältern oder einer Einzelfestlegung der zuständigen Behörde transportiert werden.

Sobald diese Daten vorliegen, wird ein Streckenplan für den Transport erstellt, da diese Gefahrguttransporte einer Tunnelbeschränkung unterliegen. Zeitgleich klären wir die Zellchemie und nehmen Kontakt mit dem Recyclingunternehmen auf welches diese Zellchemie verarbeiten kann und freie Kapazitäten hat um den Auftrag anzunehmen.

Sobald alle Unterlagen komplett sind, wird der Abholtermin fixiert. Beim Kunden angekommen legt das Personal die PSA (Persönliche Schutzausrüstung) an und entlädt die Transportbehälter. Diese haben je nach Spezifikation bereits ein Eigengewicht von über 500 kg. Nach Überprüfung des Batteriezustandes wird diese durch unser Fachpersonal verpackt und gelabelt. Diese “Innenverpackung” unterliegt weiteren gesetzlichen Vorgaben. Hierzu gehören zwingende Eigenschaften wie das Brandverhalten oder die Fähigkeit zum Aufsaugen von Flüssigkeiten, oder die Umwandlung von giftigen Gasen und Dämpfen durch ein Gasmanagementsystem.

Je nach Transportauftrag wird die Batterie dann zum Recycling verbracht oder zum Hersteller zurück überführt. Dies ist oft dann der Fall, wenn es sich um sogenannte Prototypen handelt.

Neben dem Transport von defekten Lithium-Ionen-Akkus beschäftigt sich Ihr Unternehmen mit dem Dismantling von den BEV (Batteriesystemen). Würden Sie dies ein wenig näher ausführen?

Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt in Europa Leitanbieter der gesamten Wertschöpfungskette der E-Mobilität zu werden. Um diesen Zielen gerecht zu werden, forschen wir derzeit an einem Konzept zur optimalen Rohstoffrückgewinnung und Verwertung. An unserem zweiten Standort übernehmen wir für unsere Kunden das Dismantling von Batteriesystem bis auf Zellebene. Dies verbunden mit dem Ziel intakte Zellen der Batteriesysteme einer Second-Life Verwendung zuzuführen. Dieser Markt ist bislang noch nicht erschlossen und sind stolz darauf durch unsere Arbeit zum Fortschritt beitragen zu können.

Durch die zunehmende Zahl an E-Fahrzeugen erhöht sich auch die Rücklaufquote von gebrauchten, defekten oder beschädigten Batterien. Der Markt hat sich hierbei schneller entwickelt als die Kapazitäten der Unternehmen welche in der Lage sind, die Batterien zu recyceln. Aus diesem Grund machte es im Rahmen der Umsetzung der Ziele des Kreislaufwirtschaftsgesetzes Sinn die Batteriesysteme in die Einzelteile zu zerlegen.

So können Rohstoffe wie Aluminium und Kupfer dem herkömmlichen Recyclingprozess zugeführt werden und die teuren und selteneren Komponenten wie Lithium, Mangan und Kobalt einem speziell dafür ausgerichteten Verfahren. Ziel ist es somit das Recycling des gesamten Produktes kosteneffizienter zu gestalten.

Welches Geschäftsfeld wird für DellCon in Zukunft das Spannendere sein? Oder sind sie der Überzeugung, dass beide Bereiche Hand in Hand ineinander übergehen?

Wir sind davon überzeugt, dass die gesamte Wertschöpfungskette rund um die Transport- und Entsorgungslogistik nur dann optimiert werden kann, wenn die am Prozess beteiligten sich immer weiter vernetzen. Hierzu arbeiten wir an einem tragfähigen digitalen Konzept. Diese Datenbank soll zukünftig mehr Transparenz zwischen Angebot und Nachfrage schaffen. Gleichzeitig ist es erforderlich bei der zu erwartenden Menge an Batterierückläufern die Transporte und die Entsorgung kostengünstiger und vor allem effizienter zu gestalten.

Behördliche Auflagen und langwierige Genehmigungsprozesse erschweren die Skalierbarkeit der Recyclingvorhaben in der hierfür notwendigen Geschwindigkeit. Hierzu hat die Regierung bereits einiges an Forschungs- und Entwicklungsprojekten initiiert und wir sind stolz darauf ein Teil dazu beitragen zu können.

Vielen Dank für Ihre Zeit.